SAM ANDERSON

Die Ausstellungen von Sam Anderson (*1982 in L.A., lebt in New York) wirken wie Spielfelder, deren Raster von kleinformatigen Skulpturen und Assemblagen bevölkert werden. Diese Welt changiert zwischen künstlich-assoziativ und lebensecht, der kleine Maßstab ihrer Arbeiten, die häufig auf oder nahe am Boden gezeigt werden, ruft eine Übersicht hervor, die gepaart ist mit dem Bedürfnis sich zu bücken. Verkleinerte Gegenstände und Figuren wie aus Ton geformte Esel mit menschlichen Reitern, Skelette von Fröschen oder Vögeln, die Handlungen andeuten, scheinen auf den nächsten Spielzug innerhalb einer Erzählung zu warten. Nicht zuletzt das Animalische lässt an Fabeln oder fabelhafte Sequenzen denken, die überindividuelle Projektionsflächen für grundständige menschliche Bedürfnisse bieten.

Andersons Titel geben zwar Hinweise auf konkrete literarische Vorlagen, bedeutsamer aber ist das Potential der entstehenden Bilder, die in der Zeit und der Bewegung angehalten an Film erinnern. Dieser Animationsaspekt zeigt sich auch in der Inszenierung von Beleuchtung, wenn die Künstlerin u.A. Lichtabfolgen auf die Szenen projeziert. Langsam allerdings, denn Urwüchsiges ändert sich nicht so schnell. Aber, so scheinen Andersons Arbeiten zu beharren, es lässt sich damit spielen, wo Interpretation und Aneignung dazu kommen, wo zwischen Detail und Übersicht hin und her gewechselt werden kann und Imagination das tragisch-Komische belebt.