Die Bilder und Zeichnungen von Mark van Yetter (*1978 in den USA, lebt in Berlin) sind auf eine besondere Art und Weise narrativ. Seine Stillleben und Porträts, traumartigen Sequenzen und kleinen Szenen sind vermeintlich klar kodifiziert, entwickeln jedoch ihren erzählerischen Charakter aus ihrer Mehrdimensionalität. Betrachterstandpunkte und bühnenartige, teils räumlich verschachtelte Settings setzen eine Bewegung in Gang, die aus der vordergründigen Trockenheit heraustritt und stets wieder in sie zurückfällt. Van Yetters Zeichnungen und Malereien, zumeist Öl auf Papier, changieren dabei zwischen unheimlich und humorvoll und übertreten ganz selbstverständlich verschiedene (Realitäts-)Ebenen. In seinen Ausstellungen stellt er Bilder nebeneinander, die eine ähnliche Komposition haben, symbolisch oder assoziativ vergleichbar sind, jedoch letztlich verschiedene Szenen, verschiedene Narrative und Bedeutungen darstellen. Mit solchen inner- wie außerbildlichen Parallelisierungen schafft van Yetter Potentialitätslücken, die die Dringlichkeiten von Bild und Realität subtil kommentieren.