JAN PAUL EVERS

Kamera und fotografische Technik sind die Arbeitsinstrumente, mit denen der in Köln geborene Jan Paul Evers seine zwischen Abstraktion und konkretem Motiv oszillierenden Arbeiten entstehen lässt. Die eigenhändig hergestellten Silbergelatineabzüge sind Unikate – und konterkarieren die reproduktiven Möglichkeiten der Fotografie. Mit Handy oder Kamera aufgenommene, von Filmprojektionen abfotografierte oder gefundene Bilder sind der Ausgangspunkt für seinen analytisch-konstruktiven Arbeitsprozess am Bild. Es findet im Labor mittels verschiedener Entwicklungstechniken und unter Zuhilfenahme von Pappschablonen seine singuläre Form. Das ursprüngliche Motiv ist durch die Modifikationen oftmals kaum noch erkennbar und der Abzug rekurriert als abstrakt konstruiertes Gebilde auf sich selbst. In einem Wechselspiel von Differenz und Referenz reflektieren die trügerischen, poetischen Ergebnisse den Wahrnehmungsprozess, der sich bereits während der Entstehung der Arbeit als bedeutsam erwiesen hat, um aus dem realen Motiv das Bild herauszuarbeiten.

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