CARINA BRANDES

Das Medium von Carina Brandes (*1982, lebt in Berlin) ist die zumeist schwarz-weiße Analogfotografie. Die kleinformatigen Aufnahmen, für die sie den Selbstauslöser einsetzt, zeigen ihren eigenen Körper in surrealistischen Momenten und Begegnungen. Dabei ist sie nicht unbedingt als Person erkennbar: Es sind nur Teile des Körpers zu sehen, Haare verdecken das Gesicht, es entstehen Unschärfen durch nicht abgeschlossene Bewegung. In der Tradition historischer Positionen, die mit fotografischer Selbstinszenierung gearbeitet haben, sind Brandes Arbeiten weder Portraits noch dokumentarische Fotografie. Vielmehr entsteht der narrative Moment in der Interaktion mit dem Bild. Zentrales Element ist das „So-Sein“, das verwandelbar ist und unter Einsatz verschiedener Props stets neu erscheint: Brandes maskiert sich als Tier oder interagiert mit Tierskulpturen, sie vervielfacht den Körper, wenn sie mehrere, double-artige Personen im Bild inszeniert oder im Spiel mit Schwarz und Weiß Schatten zu materialisieren scheint. Dieses Aufscheinen im Verborgenen ereignet sich zumeist in wenig spezifischen Außenräumen, was das Unerwartete nur umso einprägsamer die Alltagswelt transzendieren lässt.

FEATURED AT FÜNF STERNE